Vorgeschichte
Bei der Flutkatastrophe 2021 ist die Gewässersohle der Ahr durch angeschwemmte Erdmassen (überwiegend Kies) in vielen Bereichen drastisch erhöht worden. In der Kreistagssitzung am 10.03.2023 wurde der KuA ermächtigt, den Auftrag zur Erstellung des überörtlichen Maßnahme Planes, unter Berücksichtigung der örtlichen Konzepte, zu erteilen.
Dabei wurde folgende Aussage getroffen:
„Im Vorgriff werden derzeit, neben Beräumungsmaßnahmen, bereits Wieder Herstellungs – Maßnahmen zur Verbesserung des Abflusses durch die strömungsgünstige Umlagerung und Beseitigung von Kiesmassen, sowie die Beseitigung von verborgenen, großen Trümmerteilen, unter der Flusssohle, umgesetzt.“
Kreistag 30.06.2023
Neben der Erteilung der Planungsaufträge werden auch die laufenden Beräumungsmaßnahmen fortgesetzt. Parallel ist bereits in mehr als 25 Teilabschnitten eine intensive Beräumung der Gewässersohle durch die Verwaltung erfolgt. Große Störstoffe – Betonstücke – Mauerelemente – Autoteile wurden entfernt.
In den Kreistagssitzungen am 15.12.203 und am 10.10.2024 wurde nur noch über die Projektsteuerungsleistungen zur Umsetzung des Gewässerwiederherstellungskonzepts beraten. Beräumungsmaßnahmen der Sohle und der Ufer sind wohl dort integriert und werden dann in den nächsten 10 Jahren durchgeführt.
Heute
Am 09. Januar 2025 sind einige Häuser in Walporzheim ganz knapp an der nächsten Katastrophe vorbeigeschlittert. Das Wasser der Ahr stand 10 cm unterhalb der Oberfläche der Herrestorffstraße. An dieser Stelle war die Gewässeroberfläche der Ahr, so die Anwohner, vor der Flut, mindestens 1,50 m tiefer als heute. Die angeschwemmten Fremdmassen verstärken somit die Gefahr zu Hochwasser ganz erheblich.
In Sinzig hat nicht viel gefehlt und das Hochwasser wäre, trotz Öffnung des dritten Flutbogens an der Kölner Straßenbrücke, wieder über die Felder und die alte Bodendorferstraße in das Wohngebiet Sinzig Nord geflossen.
Der Sinziger Rat fordert einstimmig die Verbreiterung des vom Büro Porz berechneten Ahrkorridors von derzeit 20 -22 m auf eine Breite von 60 m. Zudem ist Sinzig die Kommune am Ende des Ahrhochwassers und leidet damit am meisten unter jeder Maßnahme, die nicht rechtzeitig ausgeführt wird. Dazu zählen auch die schnellstmöglichen Schaffungen von Retentionsräumen, wie von der Kreis-FWG am 19.03.2022 vorgeschlagen.
Die geschilderten Beispiele treffen mit Sicherheit auch auf andere Orte/Ortsteile an der Ahr zu. In Dernau liegen nach wie vor Halden von der Bahn am Überlaufzufluss der Ahr im Bereich der Steinbergsbrücke. Dadurch wird auch hier im Katastrophenfall das Hochwasser in die Ortslage Dernau geleitet.
Beschlussvorschlag
In Abstimmung mit den Planungen zur Gewässerwiederherstellung soll umgehend, durch das Planungsbüro Gebler, eine Ausarbeitung der gefährdeten Stellen für die Ortslagen erfolgen. Anschließend, am besten auch durch das Büro Gebler, die Ausschreibung (in mehreren Losen) der erforderlichen Maßnahmen, unabhängig von den Eigentumsverhältnissen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass in Walporzheim wegen der Bahnbaustelle, die Zufahrt mit Schwerlastfahrzeugen nur noch zeitlich begrenzt möglich ist.
Grundsätzlich sollte der Antrag, um keine Zeit zu verlieren, vor dem Kreistag am 14.03.2025 mit der SGD Nord besprochen werden.
Die Untersuchungen zur Kampfmittelbelastung, die zeitlich gesehen, längst hätten durchgeführt werden können, müssen dann vorliegen.