Fragen der Rhein-Zeitung

1. Wie gut ist der Kreis heute schon aufgestellt?

Dank der guten Arbeit im Kreistag ist der Kreis Ahrweiler, was Kindergärten und Schulen betrifft, sehr gut aufgestellt. Neben dem Platzangebot, ist dies insbesondere die Infrastruktur mit dem neuen ÖPNV-Konzept für die nächsten 10 Jahre, aber auch die erheblichen Sanierungs- und Investitionsmaßnahmen an Kindergärten und Schulen, verbunden mit einer guten Ausstattung im EDV-Bereich. Innovative Projekte wie das „BIG“ (Berufsausbildung in Garantie) an der RS+ Brohltalschule dienen als beispielhaft für die anderen Schulen im Kreis, aber auch landesweit.

Der Wirtschaftsbereich wird bei der nächsten Frage behandelt.

 

2. Wo muss er bis zum Jahr 2030 noch deutlich besser werden und hat es selbst in der Hand, dies auch zu tun?

Glaubt man den Indikatoren für Geburten (6,4 je 1000 Ew.) und Sterbefälle (14,7 je 1000 Ew.) 2030 so hat der Kreis Ahrweiler kaum eine Chance sein Personal zu verbessern. Positiv sieht es dagegen bei den Zuzügen (38,9 je 1000 Ew.) im Vergleich zu den Fortzügen (33,3 je 1000 Ew.) aus. Hier wird sich, dank der guten Wirtschaftskraft in Verbindung mit Haribo, aber auch mit Betrieben wie Rhodius, Heuft, Akroplast und Wolfcraft, um nur einige zu nennen, wahrscheinlich eine Verbesserung einstellen. Menschen von außerhalb des Kreises müssen für die Arbeit im Kreis durch attraktive Angebote angelockt werden. Hierbei sind die Wirtschaftsförderer beim Kreis und bei den Kommunen gefordert. Vielfach werden hier schon Schritte in die richtige Richtung unternommen, insbesondere was den Fachkräftemangel betrifft (Wirtschaftsförderung Kreis), aber auch die Werbung vor Ort durch rührige Gewerbevereine wie Kempenich, Niederzissen, Grafschaft und Adenau. Hier wird schon einiges unternommen um dem Fachkräftemangel gegen zu wirken. Wichtig ist dabei der gegenseitige Kontakt und die Gründung weiterer Gewerbevereine im Kreis.

Der Kreis Ahrweiler ist ein Kreis mit ländlicher Struktur und wird dadurch bevölkerungsmäßig weiter schrumpfen und in Zukunft einen überdurchschnittlich hohen Anteil von Pflegebedürftigen aufweisen. Daran kann die Politik im Kreis nichts ändern. Auch nicht an der Tatsache, dass Pflegepersonal fehlt und auf Grund der höheren Politik nur schwer heranzuziehen ist. Dies trifft in eklatanter Weise auch auf Personal in Kindergärten und Schulen zu. Zu verantworten haben das andere, nicht die Gremien beim Kreis Ahrweiler.

Auch bei der ärztlichen Versorgung kann der Kreis nur mit dafür sorgen, dass das Umfeld in den größeren Orten passt. In Verbindung mit den Kommunen ist die Infrastruktur deutlich verbessert worden. Hierauf muss weiterhin ein Augenmerk der Kreispolitik liegen.

Ein wichtiger Baustein für die Zukunft ist die Unterstützung des Ehrenamts mit den vielen Vereinen in den Kommunen, verbunden mit den Freizeiteinrichtungen. Hier hat der Kreis, beispielhaft in Rheinland-Pfalz, ein Konzept für die nächsten Jahre aufgebaut. Der ständige Kontakt zu den Entscheidungsträgern vor Ort muss ein Ziel für die Zukunft sein.

Nicht oder nur gering beeinflussen kann der Kreis die Kommunen bezüglich des politischen Ehrenamtes. Es wird, insbesondere, da die Unterstützung durch die Landesregierung äußerst gering ist, immer mehr zu fehlenden Ortsbürgermeistern oder Gemeinderäten kommen, wenn sich auf höchster Ebene nichts ändert.

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