Leserbrief zu: Lernen arme Kinder nicht mehr schwimmen?
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) hat bereits im Januar 2015 in einem Positionspapier zum Thema Schwimmen als Daseinsvorsorge folgende Aussage getroffen: „Wie Lesen und Schreiben sollte jedes Kind auch Schwimmen können. Schwimmen ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Bildungsauftrages“. Dabei sollte grundsätzlich nicht unterschieden werden zwischen arm oder reich. Bei einer aktuellen Umfrage in den Grundschulen in der VG Brohltal haben wir festgestellt, dass nur ca. 35 % der Schüler schwimmen können. Das deckt sich mit den Aussagen im Artikel vom 22.06.2017. In erster Linie ausschlaggebend für die Misere ist die Schließung von Bädern, überwiegend aus finanziellen Gründen. Verantwortlich dafür sind Bund und Länder, deren Aufgabe die Daseinsvorsorge, genauso wie die Bildung ist. Eine generelle finanzielle Unterstützung (außer punktuell bei Sanierungen) gibt es nicht und damit geht das Freibadsterben weiter.
Das Land Rheinland-Pfalz schafft es nicht eine Plattform einzurichten unter dem Motto: „Schwimmen ermöglichen, Bäder erhalten“. Stattdessen verpulvert man Geld, was den Kommunen über den Kommunalen Finanzausgleich zusteht, in größenwahnsinnige Projekte. Wir haben hier wieder ein Thema wo die untere Ebene, sprich Kommunen und ehrenamtlich Tätige, nicht unterstützt wird.
Jochen Seifert, Kempenich – FWG-Fraktionsvorsitzender im Kreistag Ahrweiler