Die Ursache liegt woanders!

Leserbrief zu „Die Katastrophe nach der Katastrophe im Ahrtal“ von Ralf Urban

 

 

Es ist vollkommen richtig, dass Ralf Urban die Hetze in den sozialen Netzwerken verurteilt. Dazu gehören die unterschiedlichsten Hetzergruppen und dabei ist auch eine Hetzkampagne gegen die „Helferhelden“ durch eine gewisse Roswitha K., die von Missy Motown und ihrer Firma m2artitude von März 2022 bis Juni 2022 angestellt war. Das war der Ausgangspunkt für die Freien Wähler in der Opposition, um die Grundlage für die Freihändige Vergabe zum Aufbau des Helferstabs an die Firma m2artitude bei der Landesregierung zu erfragen. Die Arbeit des Helferstabs wurde in keinster Weise angegriffen, sondern im Gegenteil sehr positiv gesehen.

Es ging dabei auch nicht um den ursprünglichen Auftrag, der mit 865.000 € abgewickelt wurde, sondern um Folgeleistungen, die freihändig an m2artitude (Helferstab) vergeben wurden. Mittlerweile stehen dafür 5,5 Mill. € zu Buche. Von der bisher über Kreis und ISB abgerechneten Summe von 3,16 Mill. € hat die Firma ca. 800.000 € Gewinn gemacht.

Es hat auch nichts damit zu tun, Stimmung gegen die Regierung zu machen, wie Ralf Urban anführt. In der Regierung sitzen ja auch seine Grünen-Parteigenossen!

Mit dem Satz: „Leidtragende sind die Opfer der Flut im Ahrtal, die nach wie vor schnelle und unbürokratische Hilfe benötigen“ hat er vollkommen recht, vergisst aber dabei, dass die Schuld dafür, dass diese Hilfe nach wie vor nicht klappt, bei der Landesregierung (mit Beteiligung der Grünen) und ihren Unterbehörden (z.B. ADD, SGD, LBM) liegt. Deshalb muss man sich nicht wundern, dass die Hetzkampagnen in der Presse und den sozialen Netzwerken zunehmen. Und klar ist auch, dass die betroffenen Orte an der Ahr ohne die „Helferhelden“ längst nicht so weit wären.

Die Freien Wähler waren es, die von Anfang an über „Kleine Anfragen“ im Landtag den Finger in die Wunden gelegt haben, um das Dilemma aufzuklären und Verbesserungen zu erreichen. Seit Dezember 2021 haben die Freien Wähler mit acht Anfragen die Themen fehlender Krisenstab, Leitstelle Koblenz, mangelhafte Unterhaltungspflicht der Ahr, Hochwasserschutzkonzepte, Helfer im Ahrtal, Wiederaufbau, Frühwarnsystem und die Übermittlung von Bildmaterial aus Polizeihubschraubern behandelt.

Mehr als die Hälfte der mindestens 134 Todesopfer der Ahrflut sind erst nach den ersten Videoaufnahmen eines Polizeihubschraubers gestorben, wie im Untersuchungs-ausschuss zur Flutkatastrophe bekannt wurde. Das sollte man nicht vergessen bzw. wird seitens der Landesregierung vertuscht.

Von „Instrumentalisierung“ und „Stimmungsmache“ gegen die Regierung kann hier keine Rede sein. Das müsste Ralf Urban als „Grünen-Politiker“ in Sinzig auch wissen.

 

Jochen Seifert, Kempenich

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