Leserbrief zum Artikel: „Mehr Geld für Abgeordnete“ vom 06.01.2024

Gegen eine Erhöhung der Diäten für Landtagsabgeordnete ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Was allerdings im Gesamtgefüge überhaupt nicht passt ist die Steigerung von 14 % gegenüber 2021. Noch grotesker und nicht nachvollziehbar ist die Anhebung auf das Niveau eines Verbandsbürgermeisters. Ein Abgeordneter hat 2-3 Plenarsitzungen im Monat. Die Bilder von der Anwesenheit der 101 Abgeordneten hat sicherlich jeder im Auge. Auch wenn daneben Bürozeiten, Sprechstunden, Ausschusssitzungen, Expertenrunden und Vorstandsitzungen stattfinden, ergibt dies keinen Vergleich mit der Arbeit eines Verbandsbürgermeisters/-meisterin. Die haben einen weitaus höheren Verantwortungsbereich. In der VG Brohltal sind 17 Gemeinden und in der VG Adenau 38 Kommunen. Dort muss ein/eine Verbandsgemeindebürgermeister/-in ständig erklären, weshalb das Land die Kommunen unterfinanziert bzw. sie für etwas bezahlen lässt, was man selbst per Gesetz vorgibt. Dazu zählt auch die Verantwortung für das eigene Personal mit bis zu 100 Mitarbeitern/-innen. Abgeordnete haben evt. eine Person! Ich will damit nicht die Arbeit der Abgeordneten schmälern oder negativ darstellen. Das System passt nicht!

Jochen Seifert, Kempenich