Eine Abordnung der Kreis-FWG/Freie Wähler und der FWG-Kreistagsfraktion hat sich im Rahmen eines Besuches in dem von der Hochwasser-Flut im Juli 2021 massiv betroffenen Ortsteil Marienthal über das dort geschaffene neue Nahwärmeversorgungsnetz informiert. Rolf Schmitt, Vorsitzender des Marienthaler Hochwasserhilfevereins und „Dorfkümmerer“, informierte die Delegation der Freien Wähler über den zeitlichen Ablauf und die Fertigstellung des Vorzeige-Nahwärmenetzes. Trotz vermeidbarer Verzögerungen durch die Verwaltungen hätten sich die Dorfbewohner noch vor Winterbeginn 2022/2023 über ein nachhaltiges und umweltfreundliches Wärmeversorgungsangebot, aktuell gespeist mit Holzpellets und bald schon zusätzlich mit Solarthermie und Fotovoltaik, freuen können. 33 Haushalte, was einer Anschlussquote von mehr als 90% des gesamten Ortsteils entspreche, hätten von dem Angebot Gebrauch gemacht und sich an das Nahwärmenetz angeschlossen. Die Investitionskosten für das rund einen Kilometer lange Netz würden rd. 2,1 Mio. Euro betragen; die förderfähigen Gesamtausgaben würden zu 50 % durch Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bezuschusst, so Rolf Schmitt. Betreiberin des Versorgungsnetzes ist die „eegon“ Eifel Energiegenossenschaft eG, die nach eigenen Angaben rund 1 Mio. Euro in das Projekt investiert hat. Leider habe das Land Rheinland-Pfalz mit dem Hinweis, dass es sich bei der Anlage um einen „Neubau“ und keine „Wiederaufbaumaßnahme“ handele, eine Förderung aus dem Aufbaufonds abgelehnt. Neben der aktuell laufenden Holzfeuerung mit Pellets soll in Kürze auch die Solarthermie auf dem Dach des neu errichteten „Freundschaftshauses“ zur Nahwärme-Versorgung beitragen. Rolf Schmitt stellte der FWG-Delegation auch die weiteren Bauten und Planungen für die Gestaltung des neuen Dorfplatzes vor. Im „Freundschaftshaus“, im Wesentlichen finanziert durch Spenden sowie mit großer finanzieller Unterstützung von Kommunen aus dem Donau-Ries-Kreis und viel Eigenleistung des Vereins, wird derzeit am Innenausbau gearbeitet. Im Umfeld des Gebäudes sind zahlreiche Maßnahmen mit Kinderspielplatz, Bachoffenlegung und Verbesserungen an der Bundesstraße geplant, die noch im Laufe des Jahres ausgeführt werden sollen. Dies alles, so Rolf Schmitt, führt in Verbindung mit den Attraktionen „Rotwein-Wanderweg“ und „Ahrsteig“ zu einer Steigerung der Attraktivität und einer Erhöhung der Touristenzahl im Weinort Marienthal. Alleine aus diesem Grund müsste beim Wiederaufbau der Ahrtal-Bahnstrecke in Marienthal eine Haltestelle, die in früheren Jahren bereits existierte, eingerichtet werden. Die FWG im Landkreis Ahrweiler wird diesen aus ihrer Sicht nachvollziehbaren Vorschlag unterstützen. Das Engagement in Marienthal sei „eindrucksvoll und sehr ermutigend“, so Tenor und Fazit der Besucher nach dem informativen Vor-Ort-Austausch mit Rolf Schmitt.